29. Oktober – Welt-Psoriasis-Tag 2022: Psychisches Wohlbefinden im Mittelpunkt „Das kann ein richtiger Teufelskreis werden“

HamburgPressemitteilung

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Ein gutes psychisches Wohlbefinden wird heute zunehmend als wesentlicher Bestandteil von Gesundheit anerkannt. Eine Psoriasis, im Volksmund auch Schuppenflechte genannt, ist auf der Haut sichtbar und kann die psychische Gesundheit sehr stark negativ beeinflussen. Der Welt-Psoriasis-Tag 2022 rückt deshalb Gesundheit und Wohlbefinden von Menschen mit Psoriasis in den Fokus seiner diesjährigen Kampagne.

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„Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen für die Zusammenhänge von Psoriasis und psychischer Gesundheit und für Informationen sorgen“, sagt Marius Grosser, Geschäftsführer beim Deutschen Psoriasis Bund. Deshalb hat seine Selbsthilfe-Organisation zusammen mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD), der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und dem bundesweiten Psoriasis-Ärzt:innen-Netzwerk PsoNet eine Informationskampagne initiiert. Sie startet am 17. Oktober auf Facebook (@weltpsoriasistag.de) und hat ihren Höhepunkt am 29. Oktober, dem eigentlichen Welt-Psoriasis-Tag, in Form einer ganztägigen Informationsveranstaltung zur Psoriasis. Diese findet als „Deutscher Psoriasis Tag 2022“ von neun bis 16 Uhr im Hyperion Hotel in Leipzig in Präsenz statt und kann kostenfrei besucht wie auch online per Livestream mitverfolgt werden.

In Deutschland leben rund 2,4 Prozent der Bevölkerung – also rund zwei Millionen Menschen – mit Psoriasis. Schätzungsweise 400.000 von ihnen leiden an einer mittelschweren bis schweren Form der chronischen Entzündungserkrankung. „Die Zusammenhänge zwischen Psoriasis und psychischer Gesundheit sind sehr komplex. Die objektive Stärke der Hauterscheinungen spielt dabei oftmals eine eher untergeordnete Rolle“, erläutert der Selbsthilfe-Fachmann. Vielmehr sind hier die Entzündungsprozesse der Psoriasis selbst und Stress als Auslösefaktor (Trigger) sowie Stigmatisierung der Betroffenen und Depression von wesentlicher Bedeutung. „Das kann zu einem richtigen Teufelskreis werden“, weiß Grosser.

Er sieht es als eine der wichtigsten Aufgaben von Selbsthilfe-Organisationen und -Gruppen an, die Betroffenen zu stärken und zu informieren. „Die vielfältigen Auswirkungen und Begleiterkrankungen der Psoriasis werden häufig völlig unterschätzt“, sagt Grosser. Deshalb freut er sich, dass der Deutsche Psoriasis Bund und die Ärzteschaft auch in diesem Jahr wieder eine gemeinsame Kampagne zum Welt-Psoriasis-Tag auf die Beine gestellt haben, denn: „Wer gut informiert ist, kann besser mit der eigenen Erkrankung umgehen und kann auch besser die individuell richtige Hilfe finden.“

 

Wie hängen Psoriasis und psychisches Wohlbefinden zusammen?

Stress
Ein häufig beobachteter Faktor (Trigger), der zur Verschlechterung der Psoriasis beiträgt, ist Stress. Stressige Ereignisse können sowohl für den erstmaligen Ausbruch der Erkrankung verantwortlich sein als auch einen neuen Schub auslösen und die bestehende Psoriasis verschlimmern. Dabei ist auch die Unvorhersehbarkeit von Krankheitsschüben selbst eine Ursache für Stress und Ängste.

Stigmatisierung / Selbststigmatisierung
Immer noch erleben viele Menschen mit Psoriasis wegen ihrer an der Haut sichtbaren chronischen Erkrankung Stigmatisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung. In einer Umfrage, die der Deutsche Psoriasis Bund zusammen mit dem Internet-Selbsthilfeportal Psoriasis-Netz durchgeführt hat, gaben neun von zehn Befragten an, aufgrund ihrer Psoriasis schon einmal abfällige Blicke oder sogar abwertende Bemerkungen erlebt zu haben. Dabei geht Stigmatisierung oft mit Selbststigmatisierung einher. Das bedeutet, dass die Betroffenen sich aufgrund ihrer bereits erlebten Stigmatisierung und aus Angst vor weiteren (erwarteten) Stigmatisierungserfahrungen sozial zurückziehen und selbst isolieren.

Depression
Psoriasis erhöht das Risiko, eine Depression zu entwickeln – und dies nicht nur aufgrund etwaiger Stigmatisierungserfahrungen. Mitverantwortlich für das erhöhte Depressionsrisiko ist der Entzündungsprozess, der durch die Psoriasis an der Haut in Gang gesetzt wird, der aber oftmals auch an vielen anderen Stellen im Körper aktiv ist und eine Depression begünstigt. Bei einer guten Behandlung der Hautsymptome bildet sich in der Regel auch die Depression zurück.

 

Weiterführende Informationen

 

 

Pressekontakt:

Deutscher Psoriasis Bund e.V. (DPB)
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