Schöne Fußnägel Schwimmbad-Saison ist Pilz-Saison

Wuppertal

Schon den zweiten Sommer bleiben die Sandalen im Schrank? Am Strand werden die unansehnlich verfärbten, brüchigen Fußnägel unterm Badetuch versteckt? Neuerdings schmerzen gar die Zehen beim Gehen? Typischer Fall einer Nagelpilzerkrankung! Doch vertuschen hilft nicht - statt dessen beim Dermatologen behandeln lassen!

TIPPS VOM HAUTARZT
  • Vorsicht – eine Nagelpilzinfektion ist ansteckend! Deshalb auf penible Hygiene achten.
  • Nach dem Waschen vor allem die Zehenzwischenräume gut abtrocknen. Handtücher und Socken regelmäßig wechseln und bei 60° C waschen. Schuhe regelmäßig lüften oder desinfizieren.
  • Die Nagelpilzinfektion unbedingt vollständig auskurieren, da sich aus dem kleinsten Erregerreservoir erneut eine Pilzerkrankung entwickeln kann.
  • Zur Vorbeugung künftig viel Luft an die Füsse lassen! Auch in Schuhen sollten die Füsse „atmen“ können. Strümpfe und Socken aus Baumwolle bevorzugen, damit die Füsse weniger schwitzen.
  • Eine sorgfältige Pflege macht die Füsse widerstandsfähiger gegen das Eindringen von Krank-heitserregern. Ausreichend Bewegung, Wechselbäder und Fußgymnastik fördern die Durchblutung.

„Gerade im Sommer suchen täglich Patienten und vor allem Patientinnen mit geschädigten Fußnägeln unsere Praxis auf, die endlich wieder ihre Füsse zeigen wollen“, berichtet Dr. Franz Hübinger, Hautarzt in Wuppertal. Die fachkundige Untersuchung bestätigt in vielen Fällen, dass es sich um eine Pilzinfektion der Nägel, eine sogenannte Onychomykose handelt.

Einen Pilz kann man sich im Schwimmbad einfangen oder aus dem Urlaubshotel mitbringen. Auch schweißfeuchte Sportschuhe oder Wanderstiefel bieten Pilzen ideales Wohlfühlklima. Sind Haut und Nagelbett spröde und rissig oder schlecht durchblutet, kann sich der Erreger umso leichter einnisten. Menschen mit Fehlstellungen der Füsse oder Diabetes sind besonders gefährdet. „Eine Onychomykose macht sich durch stumpf wirkende, verfärbte, fleckige Nägel bemerkbar“, erklärt der Hautarzt. „Meist zerstört der Pilz zunächst den freien Rand des Nagels und schreitet dann bis zur Nagelmatrix, der Wachstumszone des Nagels voran. Im weiteren Verlauf wird die gesamte Nagelplatte krümelig und kann bis zu einem Zentimeter dick werden“.

Unschön, ansteckend,  hartnäckig

Das sieht nicht nur unschön aus. Unbehandelt breitet sich der Pilz immer weiter auch auf andere Nägel und die Haut aus, Beschwerden beim Gehen oder Komplikationen wie bakterielle Infektionen können hinzukommen. Deshalb sollte frühzeitig mit der richtigen Behandlung begonnen werden. Sind maximal 70 Prozent des Nagels befallen, ist das Nagelbett jedoch noch verschont geblieben, wird äußerlich behandelt. Sehr gute Erfahrungen hat Hübinger mit medizinischen Nagellacken gemacht. „Aus einem Depot wird dann der Wirkstoff nach und nach in der erforderlichen Konzentration freigesetzt und dringt tief in die Nagelplatte und das Nagelbett ein“, erläutert Hübinger. Das hemmt nicht nur das Wachstum des Pilzes, sondern tötet ihn effektiv ab.

Medizinscher Nagellack schafft Abhilfe

Der Lack bildet einen unsichtbaren, festhaftenden Film, der auch im Schwimmbad oder bei schwitzenden Füssen relativ wasserund abriebfest ist und gleichzeitig die Nägel schützt. Ist auch die Nagelwachstumszone befallen, wird eine Kombinationsbehandlung erforderlich: Der Patient muss zusätzlich für einige Wochen ein Antipilzmittel (Antimykotikum) einnehmen, bis aus der Matrix etwas gesunder Nagel herausgewachsen ist. Um die Belastung für den Organismus so gering wie möglich zu halten, empfiehlt Hübinger, dann die Behandlung allein mit dem medizinischen Nagellack weiterzuführen – und zwar so lange, bis ein komplett „pilzfreier“ Nagel nachgewachsen ist.