Patientenberatung Haut verzeichnet massiven Nachfrage-Anstieg

Seit April 2002 können sich Ratsuchende aus dem gesamten Bundesgebiet an Patientenberatung für Erkrankungen der Haut (PBEH) in Hamburg wenden, wenn es um Fragen zur Krankheitsbewältigung, zu rehabilitativen Möglichkeiten oder zu Therapieangeboten geht. Das Modellprojekt nach § 65b des Sozialgesetzbuches V ist die einzige bundesweite Beratungsstelle für Hauterkrankungen und steht Patienten kostenlos zur Verfügung.

Die einzige bundesweite Beratungsstelle für Hauterkrankungen und steht Patienten kostenlos zur Verfügung

HAMBURG - Seit April 2002 können sich Ratsuchende aus dem gesamten Bundesgebiet an Patientenberatung für Erkrankungen der Haut (PBEH) in Hamburg wenden, wenn es um Fragen zur Krankheitsbewältigung, zu rehabilitativen Möglichkeiten oder zu Therapieangeboten geht. Das Modellprojekt nach § 65b des Sozialgesetzbuches V ist die einzige bundesweite Beratungsstelle für Hauterkrankungen und steht Patienten kostenlos zur Verfügung.

"Im Zuge der Gesundheitsreform und der gesetzlich verordneten Eigenverantwortung von Patienten steigt der Nutzwert der PBEH deutlich, weil Patienten genau solche Stellen suchen werden, die kostenlos und fachkompetent zur jeweiligen Erkrankung informieren", ist sich Geschäftsführer Hans-Detlev Kunz sicher.

Als Kooperationspartner der Mediziner hat sich die Beratungsstelle zum Ziel gesetzt, den Ratsuchenden umfassend zu informieren und ihm Wege aus der Resignation aufzuzeigen, hin zu einem selbstbestimmten Denken und Handeln.

"Viele Anfrager möchten nicht nur über Fachfragen, sondern auch über ihre privaten Sorgen und Nöte sprechen," stellt Magdalena Mader immer wieder fest. Die Diagnose vom Dermatologen ist wichtigste Voraussetzung für ein gezieltes Beratungsgespräch mit der Gesundheitspädagogin oder der PBEH-Hautärztin Inga Kreiselmaier, von der Universitäts-Hautklinik Kiel.

Wer seine Diagnose nicht kennt, dem empfehlen die beiden Beraterinnen zunächst einmal den Arztbesuch. Sie ermutigen und bestärken den Ratsuchenden, sich dem Arzt anzuvertrauen und mit ihm zu kooperieren.

Im Jahr 2003 verzeichnete die PBEH rund 1800 Anfragen. Dabei war Psoriasis mit über 1000 Anfragen am häufigsten vertreten, gefolgt von Neurodermitis und Akne. Die Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen nimmt am häufigsten Kontakt zu den Beraterinnen auf. Aber insgesamt gilt: Von 18 bis 80 Jahren ist alles vertreten.

Die Beraterinnen der PBEH ermutigen Betroffene zu mehr Eigeninitiative und verweisen auf entsprechende Selbsthilfegruppen. Für den Träger der PBEH, den Deutschen Psoriasis Bund, bedeutet das: Rund 30 Prozent der neuen Mitglieder sind nach dem PBEH-Gespräch eingetreten.

Ende April wird über eine Weiterfinanzierung der PBEH durch die gesetzlichen Krankenkassen auf der Rechtsgrundlage des § 65b im Sozialgesetzbuch V für ein weiteres Jahr entschieden. Gemeinsames Ziel des Deutschen Psoriasis Bundes als Träger und der Kooperationspartner, dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) sowie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), ist die Regelversorgung. Die guten Ergebnisse lassen hoffen.

Zu erreichen ist die PBEH telefonisch über die Hotline (040) 22 33 99-0.

Über 60 Prozent der Anfragen kommen inzwischen über das Internet (unter www.hauterkrankungen.org), knapp 15 Prozent über andere Medien. Noch gering ist die Anzahl derjenigen, die die PBEH über Ärzte, Krankenkassen, Apotheken oder Verbraucherzentralen ausfindig machen.