„Einen Hitzeschutzplan zu konzipieren, ohne die Fachärzteschaft und insbesondere ohne die Fachgruppe der Dermatologinnen und Dermatologen mit einzubeziehen, zeugt von einer weitreichenden Unkenntnis der ambulanten fachärztlichen Versorgungsstrukturen“, sagt BVDD-Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski. Damit unterstützt er einen Brief des SpiFa an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, in dem die Vertreter der deutschen Fachärzteschaft ihre Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, dass „gemäß dem vorgelegten Hitzeschutzplan des BMG vulnerable Patientengruppen scheinbar nur durch Hausärztinnen und Hausärzte behandelt werden“.
Darüber hinaus moniert der SpiFa, dass das Ausklammern der fachärztlichen Versorgung beim Hitzeschutzplan offensichtlich „planhaft“ geschehe, da der Bundesgesundheitsminister frühzeitig auf das Fehlen der Fachärzteschaft aufmerksam gemacht worden sei. „Dass sich der Hitzeschutzplan im ambulanten Bereich auf die hausärztliche Versorgung konzentriert, zeigt, wie fremd dem Minister die reale Versorgungswelt ist. Er vergibt damit wichtiges Potenzial, um den Hitzeschutzplan erfolgreich umsetzen zu können“, betont von Kiedrowski.
Der SpiFa weist in seiner Kritik zudem „ausdrücklich auf die jahrelangen Bemühungen der Fachärztinnen und Fachärzte für Dermatologie hin, die die Bevölkerung schon immer über die Risiken der Sonneneinstrahlung und Fragen der Hautvorsorge beraten und informieren“. Der BVDD richtet beispielsweise seit Jahren die breit gefächerte Aufklärungskampagne Gemeinsam gegen Hautkrebs aus, vermittelt im Rahmen der BVDD- Kindergartenaktion Dermatologinnen und Dermatologen an Kindergärten, um Kinder frühzeitig über den richtigen Sonnenschutz aufzuklären, und setzt sich auf europäischer Ebene für gesetzliche Maßnahmen zum UV-Schutz von Outdoor-Workern ein. „Hautschutz und Hitzeschutz sind eng miteinander verknüpft. Sollte der Minister an dieser Stelle Aufklärung benötigen, stehen wir Dermatologen gerne zur Verfügung“, so der BVDD-Präsident.