Landesverband Nordrhein wählt neue Leitung einstimmig

Hautarztnews

Dermatologen fühlen sich bei ambulnten Hautkrebsoperationen "verraten und verkauft"

Regelrecht empört nahmen die rund 90 Teilnehmer die Nachricht zur Kenntnis, dass wesentliche Teile des operativen Leistungsspektrums der Dermatologie nicht im Rahmen des 115b SGB V als stationsersetzende ambulante Operationen außerhalb der Budgetierung erbracht werden können. Anders als im amtlichen OPS-Katalog des amtlichen Deutschen Instituts für medizinische Dokumentation, bleiben im Katalog des Bundesschiedsamts Exizisionen an Haut und Unterhaut von der Bezahlung ausserhalb des Budgets ausgenommen.
Die Fachgruppe fühle sich von den ärztlichen Vertretern im Bundesschiedsamt und der KBV verraten und verkauft, unterstrich der neue Landesvorsitzende, Dr. Strömer, der zugleich auch als Vizepräsident des BVDD auf Bundesebene aktiv ist. Strömer betonte, der Vorstand des Berufsverbandes sei bereits bei der KBV vorstellig geworden und dringe auf rasche Nachbesserung.
Handlungsbedarf hat der Vorstand des Berufsverbands nach Strömers Worten auch bei den fachärztlichen Laborleistungen ausgemacht. Hintergrund sind Bestrebungen der KBV, die zuletzt stark angestiegenen Fremdkosten in diesem Sektor auf den Prüftand zu stellen. Der BVDD wolle sich dafür einsetzen, dass das dermatologische Eigenlabor erhalten bleibt, soweit es für die zeitnahe fachspezifische Diagnostik – beispielsweise in der Mykologie –unerlässlich ist.
Die neue Leitung hat bereits Zuständigkeiten vereinbart und die anfallenden Arbeitsfelder aufgeteilt. So wird Dr. Ostendorf die Themen ambulante Operationen, Onkologie und Hautkrebsvorsorge bearbeiten, Dr. Kirchesch ist für die medizinische Fortbildung zuständig. Dr. Strömer wird in seiner Doppelrolle als Landesvorsitzender und Vizepräsident des BVDD auf Bundesebene nicht nur für die berufs- und gesundheitspolitischen Vertretung des Landesverbandes übernehmen, er will auch für den nötigen Informationsfluß sorgen.
Die BVDD-Landestagung fand in diesem Jahr erstmals ganztägig statt. In Zukunft soll der Veranstaltungsort jährlich zwischen Köln und Düsseldorf wechseln.