KV Thüringen hat sich verrechnet

Gesundheitspolitik

RLV für das 1. Quartal von 21,32 auf 18,33 abgesenkt

WEIMAR/ERFURT - Die KV Thüringen senkt nachträglich die Regelleistungsvolumina für das 1. Quartal. Dermatologen erhalten dann nur noch 18,33 Euro statt wie ursprünglich mitgeteilt 21,31. Dies teilte die KV-Vorsitzende Regina Feldmann bei der jüngsten Vertreterversammlung mit.

„Die KV hat ihre Hausaufgaben schlecht gemacht“, analysiert die thüringische BVDD-Vorsitzende PD Kirsten Jung die nachträgliche Absenkung der RLVs. Zum einen seien die Fachkosten für die Dialyse nicht aus dem RLV-Topf herausgerechnet und den Rückstellungen zugerechnet worden, zum anderen wirke sich die rückwirkende Verschiebung des Trennungsfaktors zwischen Haus- und Fachärzten ab Herbst 2007 kulminiert mit einem 3-prozentigen Honorarverlust für die Fachärzte aus.

Für das 3. Quartal hat die KVT die Honorarverteilungsregeln leicht geändert. Es wurden Facharztgruppentöpfe gebildet, aus denen fachgruppenspezifische Vorwegabzüge erfolgen. Durch diese Neujustierung könnte das Dermatolgen-RLV leicht steigen, während andere Facharztgruppen teilweise massiv verlieren würden. „Angesichts der Entwicklungen in anderen KVen fühlt man sich da ja schon fast wie die Made im Speck“, so Jungs sarkastische Anmerkung zu dem existenz-gefährdend niedrigen RLV. „Wir haben in den neuen Bundesländern sehr wenig Privat-Patienten, mit denen wir den GKV-Bereich quersubventionieren können“, sagt Jung zu den Besonderheiten im Osten Deutschlands. Sie rät ihren Verbandsmitgliedern: „Überleben sie mit Hautkrebsscreening und ambulanten Operieren nach 31xxx“.

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