Für 19-Euro-Flatrate gibt es keine medizinische Versorgung

Gesundheitspolitik

Bayerische Hautärzte behandeln nur noch gegen Kostenübernahme

MÜNCHEN/REGENSBURG - „Die bayerischen Hautarztpraxen stehen für eine ruinöse Flatrate-Medizin nicht länger zur Verfügung. Bis auf weiteres werden qualifizierte hautärztliche Leistungen lediglich noch gegen Rechnung und Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse erbracht.“ Die Terminvergabe sei abhängig von einer gesicherten Finanzierung der Behandlung. Das hat der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) im Landesverband Bayern angekündigt. In akuten Notfällen werde verstärkt in die Hautkliniken eingewiesen.

„Für einen Fallwert von 19,47 Euro können Hautkranke nicht drei Monate lang fachgerecht versorgt werden", erläutert dazu der BVDD-Landesvorsitzende Dr. Rüdiger Ehlert. „Wir werden kurzfristig auf Kurzarbeit umstellen und Personal entlassen müssen, wenn die Vertragsparteien hier nicht sehr rasch Abhilfe schaffen.“

„Wir fordern insbesondere die AOK auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben und den Weg frei zu machen für Regelungen, die den tatsächlichen Bedarf insbesondere für ambulanten Operationen an der Haut, für das Hautkrebsscreening und für allerglogische Leistungen ökonomisch angemessen abbilden", unterstreicht BVDD-Präsident Dr. Michael Reusch.

„Es kann nicht sein", so Reusch weiter, „dass der bayerische Hausarzt für die Vorauswahl beim Hautkrebsscreening im Rahmen des Hausarzttarifes durchaus angemessene 25 Euro erhält, der für die richtige Diagnose verantwortliche und persönlich haftende Dermatologe jedoch lediglich noch 21,18 Euro. Eine solche Systematik ist bar jeder Vernunft und ein Schlag ins Gesicht jedes verantwortungsbewußten Hautarztes.“