Wissenschaftler zu Coronamaßnahmen "Die Lockdown-Politik ist gerade für vulnerable Gruppen wirkungslos"

KölnCorona-Info, Gesundheitspolitik

Seit Beginn der Pandemie begleitet eine neunköpfige Wissenschaftlergruppe um den Medizinprofessor Matthias Schrappe die Coronamaßnahmen der Regierung kritisch. Nun haben sie die bereits siebte Version ihres Thesenpapiers veröffentlicht. Demnach hat die bislang von der Regierung bevorzugte Präventionsstrategie zu keinem Erfolg geführt.

Das nun von der Gruppe um den ehemaligen stellv. Vorsitzenden des Sachverständigenrates Gesundheit, Prof. Matthias Schrappe, vorgelegte Papier liest sich in weiten Teilen wie eine Anklageschrift. Die SARS-CoV-2/CoViD-Epidemie habe sich, zumindest in Deutschland, zu einer handfesten Krise ausgewachsen, "die Konsequenzen gravierender politischer Fehlentscheidungen werden offenbar", so die Autoren. Insbesondere mit Blick auf die vulnerablen Gruppen sei die Lockdown-Politik wirkungslos. "Die vorübergehende Abflachung der Meldezahlen vor Weihnachten war in allen Altersgruppen zu beobachten, nur nicht in den höheren Altersgruppen über 85 Jahre", so die Autoren. Es bestehe die paradoxe Situation, dass eine mit hohen gesellschaftlichen Kosten verbundene Lockdown-Politik durchgesetzt wird, ohne andere Optionen in Betracht zu ziehen und über einen dringend notwendigen Strategiewechsel überhaupt nur nachzudenken, obwohl die am stärksten Betroffenen, die höheren Altersgruppen und Pflegeheimbewohner/Innen, durch einen Lockdown nicht geschützt werden.

Die Wissenschaftler üben jedoch nicht nur Kritik, sie machen einmal mehr konstruktive Vorschläge für Verbesserungen, insbesondere zur Impfung und zur Impfstrategie.

Das gesamte Thesenpapier steht zum Download bereit.