Sorge der Ärzte: Patientendaten dürfen nicht in falsche Hände geraten

Gesundheitspolitik

Repräsentative Umfrage der BÄK zur Telematik

BERLIN - Im Auftrag der Bundesärztekammer führte das Institut für Demoskopie Allensbach eine repräsentative Befragung von knapp 600 Ärzten in Klinik und Praxis zum Thema Telematik und Telemedizin durch. „Wir Ärztinnen und Ärzte haben keine Angst vor Telematik und Telemedizin, wenn diese Technik sicher ist und das Patient-Arzt-Verhältnis in keiner Weise beeinträchtigt“, fasste Dr. Frank Ulrich Montgomery die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage zusammen.

Die Studie  belege, dass die Ärzteschaft die neuen Techniken mit großen Hoffnungen auf eine Verbesserung der Patientenversorgung verbinden, so Montgomery weiter. Demnach geht die große Mehrheit der befragten Ärzte davon aus, das sowohl die Telematik (86 Prozent) als auch die Telemedizin (87 Prozent) im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. 73 Prozent der Ärzte sind davon überzeugt, das die Telematik für die Praxen vorteilhaft ist. Auch die Telemedizin wird überwiegend positiv beurteilt, so etwa die Möglichkeit, radiologische Aufnahmen elektronisch zu übermitteln.

Große Zweifel herrschen aber nach wie vor an der Datensicherheit trotz der positiven Einschätzung des Bundesdatenschutzbeauftragten. „Wir müssen diese Sorgen ernst nehmen“, sagte Montgomery.

 

Die ablehnende Haltung wurde auch durch die jüngsten Ärztetagsbeschlüsse deutlich, nach denen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte „in der weiter verfolgten Zielsetzung“ und in der „derzeitigen Form“ abgelehnt wurde. Die Delegierten hatten gefordert, den Datenaustausch zum Nutzen der Patienten zu verbessern und insbesondere darauf zu achten, dass Daten gezielt versandt werden können, ohne dass sie in falsche Hände gelangen.