Protest gegen heckenschnittartige Kürzungen in der Labordiagnostik

Gesundheitspolitik

BVDD lehnt weitere Budgetierung ab

HAMBURG/BERLIN - Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen hat in einem Schreiben an den Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung das Verfahren zur Änderung der Vergütung für Laborleistungen moniert. Zugleich fordert er eine angemessene Information und Beteiligung im Rahmen der Selbstverwaltung als Interessenvertretung betroffener Dermatologen.

"Unsere Mitglieder, aber auch unsere Landesvorstände in den KVen sind zu Recht empört darüber, dass sie mit einer Quotierung auf 93,11 Prozent bereits im 3. Quartal 2012 für das Allgemein- wie das Speziallabor in die Mithaftung für angebliche Leistungsausweitungen genommen werden, die zu keinem Zeitpunkt als unwirtschaftlich oder gar implausibel beanstandet worden sind", heißt es in dem Schreiben, das zur Kenntnisnahme auch an den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung versendet wurde.


"Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen lehnt grundsätzlich jede Form der Budgetierung ab", betonen BVDD-Präsident Dr. Michael Reusch und BVDD-Vizepräsident Dr. Klaus Strömer in dem gemeinsam unterzeichneten Dokument. "Im konkreten Fall wird eine angeblich sachlich nicht gerechtfertigte Leistungsdynamik pauschal und heckenschnittartig eingegrenzt." Die von der KBV auch öffentlich monierte implausible Ausweitung von Laborleistungen werde jedoch nicht gezielt angegangen. Stattdessen überziehe die KBV mit der bundesweit geltenden Vorgabe sämtliche Leistungserbringer Labor mit einer Kollektivregelung.


Zugleich protestiert der BVDD gegen die intransparente und handstreichartige Verfahrensweise der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. "Wenn Selbstverwaltung in der gesetzlichen Krankenversicherung Sinn macht, dann doch nur, wenn tatsächlich eine Beteiligung aller stattfindet, die eine derartige Änderung auch betrifft", so die Verbandsleitung des BVDD.