Fibrome in professioneller Hand

Unwillkürlich ziehen sie den Blick auf sich und deshalb stören sie: Fibrome – das sind anfangs kleine gutartige Tumorendes Bindegewebes, die oft an gut sichtbaren Stellen am Hals, am Kopf, am Körperstamm entstehen, manchmal aber auch eher im Verborgenen an den äußeren Schleimhäuten heranwachsen.

„Selbstheilversuche“ stellen unnötiges Risiko dar

Düsseldorf - Unwillkürlich ziehen sie den Blick auf sich und deshalb stören sie: Fibrome – das sind anfangs kleine gutartige Tumorendes Bindegewebes, die oft an gut sichtbaren Stellen am Hals, am Kopf, am Körperstamm entstehen, manchmal aber auch eher im Verborgenen an den äußeren Schleimhäuten heranwachsen.

Fibrome treten mit fortschreitendem Alter vermehrt auf“, erklärt Prof. Thomas Dirschka, Sonderreferent für Plastische und Ästhetische Dermatochirurgie im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). Bei diesem maximal einen Zentimeter großen, hautfarben bis dunkelbraun getönten Hautknoten handelt es sich um einen gutartigen Weichteiltumor, von dem keinerlei
Gefahr ausgeht.

 

Doch aufgrund der häufigen Lokalisation im Gesichts- oder Intimbereich wird die kleine ‚Fleischwarze‘ von vielen als störend empfunden. „Auch am Hals lassen sich viele Patienten ein Fibrom entfernen, etwa weil es beim Tragen einer Kette oder bestimmter Kleidungsstücke stört. „Die Entfernung eines Fibroms ist ein Standardeingriff und kommt in der dermatologischen Praxis täglich fünf- bis zehnmal vor“, so Dirschka.

 

Dem Hautarzt stehen zur Entfernung verschiedene Möglichkeiten offen. Die häufigste Art, die kleine Geschwulst zu entfernen, ist ein einfacher Scherenschlag, der nicht einmal einer örtlicher Betäubung bedarf. „Manchmal ist das Setzen der Anästhesie schmerzhafter als der winzige Schnitt mit der Schere“, erläutert der Hautarzt.


„Die Dermatologen sind der kompetenteste Ansprechpartner, wenn es um die Entfernung von Fibromen geht“, so Dirschka. Dem Hautarzt stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten offen. Größere Polypen werden unter lokaler Betäubung mit dem Skalpell herausgeschnitten und die Wunde anschließend fein säuberlich vernäht.


Neben dem klassischen dermato-chirurgischen Eingriff ist die Vereisung des Fibroms (Kryochirurgie), die Elektrochirurgie, sowie die Entfernung mit einem Haut abtragenden Lasersystem etabliert. Die Lasertherapie empfiehlt sich besonders dann, wenn ein erneutes Nachwachsen (Rezidiv) des Fibroms vermieden werden soll. Nach dem Eingriff rät Dirschka seinen Patienten dazu, ausreichend Sonnenschutz aufzutragen, um eine Überpigmentierung der frischen Wunde zu vermeiden.

 

Die Fibromentfernung ist in der Regel keine Leistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird - es sei denn, das Fibrom führt aufgrund seiner Größe und Lokalisation zu Behinderungen, etwa beim Lidschlag. „Der Eingriff liegt aber in einem Preisniveau, das sich Ottonormalverbraucher gut
leisten kann“, so der Dermatologe aus Wuppertal.

 

Hautärzte warnen davor, bei kleineren „Gebilden“ wie etwa Stielwarzen ‚selbst Hand anzulegen: „Sterilität ist nur in der Praxis gewährleistet. Eine eigenmächtige Entfernung kann zu einer Entzündung führen“, erläutert Dirschka. Im Übrigen wird der Dermatologe im Einzelfall auch eine feingewebliche
Untersuchung veranlassen, um eine bösartige Hautveränderung ausschließen zu können.