Psoriasis vulgaris: Neue Erkenntnisse zum Wirkmechanismus von Fumarsäureestern

Pressemitteilung

Forschungsergebnisse deuten auf einen kausalen Behandlungsansatz hin

ISMANING – Der Entschlüsselung des Wirkmechanismus von Fumarsäureestern ist eine Tübinger Forschungsgruppe auf der Spur: Neueste Forschungsergebnisse zeigen nun, dass beim Krankheitsbild der Psoriasis vulgaris eine Behandlung mit Fumarsäureestern die Immunantwort von ‚proentzündlich‘ zu ‚antientzündlich‘ umkehren kann.

„Unsere neuen Forschungsergebnisse deuten auf einen quasi kausalen Behandlungsansatz der Fumarsäureester hin, auf eine ‚Reprogrammierung‘ des Immunsystems“, stellt der Leiter der Forschungsgruppe, Professor Martin Röcken, fest. Der quasi kausale Wirkmechanismus, der bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Psoriasiskaskade einsetzt, ist ein vielversprechender Ansatz. Möglicherweise schützt die Therapie mit Fumarsäureestern vor neuen Psoriasis-Schüben, indem das Immunsystem einen Immundamm gegen die Psoriasis bildet. „Fumarsäureester werden in der Regel gut vertragen und auch in der Langzeittherapie scheinen kaum schwerwiegende Nebenwirkungen bekannt zu sein“, bewertet Röcken die Therapie mit Fumarsäureestern.

Wirkmechanismus der Fumarsäureester

Bereits seit 18 Jahren werden Fumarsäureester zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt, doch bis vor kurzem wusste man noch wenig über ihren Wirkmechanismus. Die Forschungsgruppe um Prof. Martin Röcken, Tübingen, stellte nun ihre neuen Daten vor (Ghoreschi).

Ausgehend von der Umwandlung einer IFN-γ dominierten proentzündlichen Immunantwort in eine Interleukin-4 (IL-4) dominierte antientzündliche Immunantwort fand man heraus, dass die Fumarattherapie auch beim Menschen in vivo IL-4-produzierende T-Helfer-Lymphozyten vom Typ Th2 induziert. Dies ist zurückzuführen auf die Entstehung von dendritischen Zellen des Typs II, die IL-10 anstatt IL-12 und IL-23 produzieren. Zytokine, die für die Differenzierung von T-Helferzellen bei Psoriasis verantwortlich sind, werden demnach durch Zytokine ersetzt, die einen entzündungshemmenden Effekt haben