Osnabrücker Hautklinik Das "Osnabrücker Modell" hat ein neues Zuhause

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Weltweit größtes Forschungs- und Versorgungszentrum für Berufsdermatologie eingeweiht

OSNABRÜCK - Nach nur neun Monaten Bauzeit ist auf dem Gelände des Osnabrücker Klinikums am Finkenhügel das weltweit größte Forschungs- und Versorgungszentrum für berufsbedingte Hautkrankheiten eingeweiht worden. Zur feierlichen Eröffnung gaben sich Vertreter aus Wissenschaft und Forschung, der Klinik, der Stadt, des Landes und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ein Stelldichein.  

„Hier ist eine Infrastruktur entstanden, die deutlich macht, was aus erfolgreichen wissenschaftlichen Kooperationen mit Landesförderung erwachsen kann: Die Bündelung von Know-how in einem neuen Versorgungszentrum Berufsdermatologie stärkt die Entwicklung neuer Präventionskonzepte und macht die Expertise der Universitäten Osnabrück und Göttingen international sichtbar“, so Rüdiger Eichel, Abteilungsleiter für Forschung und Innovation des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.                                                                          

65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in dem neuen Osnabrücker Hautzentrum. Der Betreiber rechnet jährlich mit über 1.400 Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet, die zum Teil über drei Wochen in Osnabrück bleiben. Neben der ambulanten und stationären berufsbezogenen Diagnostik und Therapie für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen bietet das iDerm seit 2015 auch Menschen mit Hautkrebs durch solare UV-Exposition am Arbeitsplatz eine medizinische Versorgung einschließlich individueller ambulanter Lichtschutzberatung an. „Damit ist das Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) in Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Unfallversicherungsträgern und der Universität Osnabrück das größte und modernste Forschungs- und Behandlungszentrum für Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen“, so der Leiter des Fachgebietes Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie an der Universität Osnabrück, Prof. Swen M. John. Hauterkrankungen und Allergien sind die häufigsten berufsbedingten Gesundheitsgefahren in Europa und führen nicht selten zur Berufsaufgabe. Aufwendungen für akute Behandlungen, Arbeitsunfähigkeit, Umschulungen und Rentenleistungen werden allein in Deutschland auf jährlich 1,8 Milliarden Euro geschätzt.                    

Für Prof. John und seine Verdienste um die Berufsdermatologie in den vergangenen drei Jahrzehnten gab es am Festtag in Osnabrück höchstes Lob und Anerkennung von vielen Seiten. Sehr persönliche Worte des Dankes fand der Direktor der benachbarten Göttinger Hautklinik, Prof. Schön, der John als „Seele der Kooperation“ beider Hautkliniken und „Gelebtes ‚Wir schaffen das’“ würdigte.

Die dreigeschossige Dermatologie am Finkenberg wurde vom Osnabrücker Bauunternehmen  H. Scholle errichtet und an das Institut iDerm, die Universität Osnabrück und das Niedersächsische Institut für Berufsdermatologie vermietet. 127 Untersuchungs- und Laborräume wie auch Patientenzimmer stehen auf einer Gesamtnutzfläche von rund 3000 Quadratmetern zur Verfügung.  

Mehr zum Klinikneubau in Osnabrück in der Januar-Ausgabe der Verbandszeitschrift des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen DER DEUTSCHE DERMATOLOGE.