Schwarzer Freitag für Hautkranke in Rheinland-Pfalz

Gesundheitspolitik

Desolate Lage – BVDD kündigt einwöchige Kurzarbeit an

SELTERS/MAINZ - Der 13. Februar wird ein Schwarzer Freitag für die Hautkranken in Rheinland-Pfalz. An diesem Tag sind die Geldmittel für die Regelversorgung im ersten Quartal 2009 ausgeschöpft. In den Hautarztpraxen wird daher in der Woche vom 9. bis 13. Februar lediglich der Anrufbeantworter Gespräche entgegen nehmen. Kurzarbeit ist bei den rheinland-pfälzischen Dermatologen angesagt, um die verschärfte Unterfinanzierung in der hautärztlichen Versorgung sichtbar zu machen. Aufwändige fachärztliche Leistungen werden ausgesetzt", kündigt der BVDD-Landesvorsitzende Dr. Ralph von Kiedrowski an. Der BVDD-Rheinland-Pfalz werde landesweit einen Notdienst einrichten.

"Wir sind bitter enttäuscht, wie die verantwortlichen Stellen mit dieser desolaten Lage umgehen", sagt von Kiedrowski. "Das Gesundheitsministerium hat bis heute auf unsere Eingabe keine Stellung bezogen. Die Krankenkassen halten sich bedeckt und die bisherigen Gespräche mit der KV Rheinland-Pfalz haben bislang noch nicht zu einer greifbaren Lösung geführt." Das gelte auch für die erforderliche Neuregelung infolge des erhöhten Behandlungsbedarfs nach der Einführung des Hautkrebsscreenings als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Nachbarland Nordrhein-Westfalen werden Patienten vom 16. Februar an konsequent zur Krankenkasse geschickt, um sich eine Kostenübernahmeerklärung ausstellen zu lassen, sollte nach dem Hautkrebsscreening eine Probeentnahme erforderlich werden, um den Hautkrebsverdacht histologisch absichern zu lassen.
Seit dem 1. Januar erhalten Dermatologen in Rheinland-Pfalz eine Flatrate von 17,73 Euro für drei Monate. Das heißt: für Allergietestungen, Bestrahlungen bei Schuppenflechte oder Neurodermitis, für die Versorgung chronischer Wunden und Geschwüre oder auch kleinere Operationen steht dem Hautarzt in Rheinland-Pfalz pro Patient monatlich einen Betrag  von 5,71 Euro zur Verfügung.