Patienten sehen Hausarzttarifangebot zunehmend kritisch

Gesundheitspolitik

Versorgung wird von vielen GKV-Versicherten mit Bestnoten bewertet

BERLIN - Im Auftrag der KBV führte die Forschungsgruppe Wahlen nach 2006 und 2008 im Frühjahr erneut eine Patientenumfrage durch. Neben allgemeinen Fragen zur Patientenzufriedenheit interessierte sich die KBV besonders für das Verhältnis der gesetzlich Versicherten zur hausarztzentrierten Versorgung.

Gesetzlich Krankenversicherte bewerten Hausarzttarife durchweg kritisch. Das ist das Ergebnis einer dritten Meinungsumfrage nach 2006 und 2008 der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der KBV.

69% der Befragten, die an einem Hausarztmodell teilnahmen, sahen keine Änderung bei der medizinischen Versorgung (2008 75%). Nur 13% erleben durch das Hausarztmodell eine Verbesserung ihrer Versorgung. „Die Zahl der Befragten, die sich seit der Teilnahme an der hausarztzentrierten Versorgung schlechter versorgt fühlen stieg sogar von neun auf 14 Prozent“, berichtet KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Zahl der Teilnehmer an einem Hausarztmodell stieg allerdings deutlich von 19 auf 31 Prozent. „Für Versicherte wird anscheinend gar nicht deutlich, welchen Sinn hausarztzentrierte Versorgungsmodelle haben“, musste Müller feststellen.

KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Köhler sieht durch die Umfrage die hohe Qualität der wohnortnahen ambulanten medizinischen Versorgung bestätigt. „Im Falle einer Erkrankung fühlen sich die meisten Menschen in Deutschland gut abgesichert. Insgesamt 77 Prozent der Bürger sprechen von einer guten oder sehr guten Absicherung im Krankheitfall“, sagte Köhler. Dabei würden die Patienten der Kontinuität der Behandlung durch den Arzt des Vertrauens einen sehr hohen Stellenwert einräumen.

Mehr über die Umfrage der KBV und ihre Hintergründe lesen Mitglieder des BVDD in der August-Ausgabe der Verbandszeitschrift „Der Deutsche Dermatologe“.