KVB Bayern sichert Abschlagszahlungen in gewohnter Höhe zu

Gesundheitspolitik

AOK Bayern wendet sich in einem "offenen Brief" an die Fachärzte

BERLIN/MÜNCHEN - Die Krankenkassen weisen der KV Bayern die Schuld an den anhaltenden Ärzteprotesten zu. Die AOK vermutet zu hohe Rücklagen als Auslöser der dramatischen Verwerfungen und fordert die KV Bayern auf, ihr Zahlenwerk zu erläutern.



2009 steige das Honorar für die bayerischen Ärzte insgesamt um mehr als sechs Prozent – für Hausärzte wie Fachärzte gleichermaßen. Das bedeute im Durchschnitt 12.000 Euro je Praxis zusätzlich, heißt es weiter in einem offenen Brief der AOK an die Fachärzte.


Im Übrigen beschwichtigt die AOK mit dem Hinweis, die KV Bayern habe inzwischen reagiert und mitgeteilt, dass die Abschlagszahlungen für das erste Quartal 2009 in Höhe der Zahlungen im Jahr 2008 fortgesetzt werden.


Der Landesverband der Angestellten-Ersatzkassen hat ebenso wie die AOK in einer öffentlichen Stellungnahme davor gewarnt, den Konflikt um die Honorare auf dem Rücken der Patienten auszutragen. Der Vertragsarzt sei rechtlich zur Behandlung verpflichtet, betont der zweite Vorsitzende des VdAK Bayern, Sergej Saitzev. Gleichzeitig macht er die Versicherten auf mögliche finanzielle Mehrbelastungen aufmerksam, wenn sie sich für eine Kostenerstattungsregelung entscheiden sollten.

Die von der AOK geforderte Transparenz hat die KV Bayern bereits Anfang Januar in einem Rundschreiben an ihre Mitglieder  ansatzweise hergestellt. Sie teilte mit, dass sie aus der gesetzlichen Krankenversicherung  für 2009 rund 528 Millionen Euro von den Krankenkassen für die fachärztliche ambulante Versorgung erhält. Davon stehen  rund 271 Millionen Euro für die Regelleistungsvolumen zur Verfügung.

 

Darüber hinaus können rund 220 Millionen Euro für weitere Leistungen – darunter auch für Prävention, ambulante Operationen, den notärztlichen Bereitschaftsdienst, die belegärztliche Versorgung, für neue Praxen und  Laborleistungen – eingesetzt werden.

 

An Rücklagen für besondere Sicherstellungsaufgaben wie Fallzahländerungen, Härtefallregelungen oder besondere Sicherstellungsaufgaben sind nach Angaben der KVB weitere 36,9 Millionen Euro eingeplant.