Im März und April stehen neue Praxisschließungen ins Haus

Gesundheitspolitik

Außerordentliche Mitgliederversammlung beschließt weitere Protestmaßnahmen

MÜNCHEN/DRESDEN - Der BVDD wird seine Protestmaßnahmen gegen die Unterfinanzierung der dermatologischen Regelversorgung im Landesverband Bayern fortsetzen und verschärfen. Das ist ein Ergebnis einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am ersten Samstag der bayerischen Winterferien.

So erweitern die bayerischen Hautärzte den bayernweiten Aktionstag der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GFB) am 24. März und halten auch am darauf folgenden Tag ihre Praxen geschlossen. Darüber hinaus will der BVDD die GFB gewinnen, die Woche nach Ostern alle bayerischen Facharztpraxen "dicht zu machen", wie der bayerische Landesvorsitzende des BVDD, Dr. Rüdiger Ehlert mitteilte.

Ehlert überbrachte der Versammlung in seinem Lagebericht eine gute und eine schlechte Nachricht aus der KV. Die schlechte zuerst: im zweiten Quartal 2009 wird der Fallwert im Regelleistungsvolumen von jetzt 19,43 Euro noch einmal sinken. Dann die gute: Die Abrechnung des 3. Quartals 2008 wird den Hautärzten insgesamt einen kräftigen Nachschlag bescheren.

Dem weiteren Verfall der fachärztlichen Vergütung will der Landesverband Bayern mit Selektivverträgen zum Hautkrebsscreening begegnen, die die KV Bayern aushandeln soll. Heftige Kritik gab es in der Plenardebatte an der Sondervereinbarung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung mit der Knappschaft, der sämtliche Vertragshautärzte zur Teilnahme verpflichtet. In Bayern soll die Teilnahme an den angestrebten Sonderverträgen freiwillig bleiben.

Auch in Sachsen bleiben am 25. März die Hautarztpraxen geschlossen, nachdem die Proteste der Dermatologen bislang noch keine greifbaren Ergebnisse gezeigt haben.

Zwischenzeitlich werden die Gespräche der Landesleitung mit der KV und dem Gesundheitsministerium fortgesetzt, teilte die sächsische Landesvorsitzende Dr. Grit Richter-Huhn mit.