EU-Projekt für mehr Chancengleichheit – Soziale Benachteiligung macht krank

Gesundheitspolitik

"Closing the Gap" – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung federführend bei Datenbank mit fundierten Informationen und vorbildlichen Projekten

KÖLN/BERLIN - Diabetes tritt bei sozial Benachteiligten ungefähr doppelt so häufig auf wie bei sozial gut Gestellten. Das ist ein konkretes Beispiel für den Zusammenhang von sozialer Benachteiligung und Gesundheit. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat im Rahmen des EU-Projekts "Closing the Gap" zur Überwindung gesundheitlicher Benachteiligungen 21 Länder über drei Jahre lang koordiniert mit dem Ziel, effektive Strategien zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheiten zu identifizieren und eine europäische Datenbank mit fundierten Informationen und vorbildlichen Projekten zu erstellen.

„Ein Vergleich zwischen den Partnerländern macht deutlich, dass es kein ‚Einheitsrezept’ zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten gibt“, betont Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Grundsätzlich gilt, dass gesundheitliche Chancengleichheit in jedem Mitgliedsstaat zum Leitbild werden muss, das über die einzelnen Themengebiete hinaus wirkt und bereits frühzeitig bei der Planung von Maßnahmen und Programmen berücksichtigt wird. Dabei müssen nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch am Arbeitsmarkt, im Sozial-, Umwelt-, Stadtplanungs-, Verkehrs-, Familien- und Bildungsbereich Akzente zur Schaffung gesundheitlicher Chancengleichheit gesetzt werden“, ergänzt Dr. Pott.
Die Europäische Kommission beabsichtigt, ab Mitte 2007 ein Anschlussprojekt zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheiten zu fördern.