1% Honorarplus - Morbiditätszuschläge werden noch verhandelt

Gesundheitspolitik

Schlichterspruch entschärft den Honorarstreit im Eiltempo

BERLIN - Der Konflikt im Honorarstreit der Krankenkassen mit den Vertragsärzten soll im Blitztempo beendet werden. Schlichter Prof. Jürgen Wasem hat den Ärzten ein Plus von rund einem Prozent – das sind rund 270.000 Millionen Euro – zugestanden. Seine Stimme gab im Erweiterten Bewertungsausschuss den Ausschlag. Über den Steigerungsatz der Morbiditätsentwicklung wird am Montag, 3. September, weiter verhandelt.

Die Honorarsteigerung entspricht einem Plus von etwa 1.800 Euro für jeden Mediziner, wie der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) mitteilt. Der Erweiterte Bewertungsausschuss habe beschlossen, den sogenannten Orientierungswert ab dem 1. Januar 2013 von derzeit 3,50 Cent auf 3,5363 Cent anzuheben, hieß es.

Der GKV-Spitzenverband hatte gefordert, die Gesamtvergütung für niedergelassene Ärzte um 2,2 Milliarden Euro zu kürzen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wollten dagegen, eine Anhebung der Zuweisungen um 3,5 Milliarden Euro durchsetzten.

Zu der nun beschlossenen Honorarerhöhung durch die Steigerung des Orientierungswerts kommen noch die Honorarerhöhungen aus der Morbiditätssteigerung sowie unter Umständen weitere Zuschläge auf den Orientierungswert hinzu, die  auf Länder- bzw. KV-Ebene zwischen den regionalen Vertragspartnern vereinbart werden können.

 

Das Ergebnis der Schlichtung auf Bundesebene steht am Samstag, 1. September, auf einer außerordentlichen Vertreterversmmlung zur Debatte. Am Montag, 3. September, kommen die Vertragsparteien zu einer neuen Gesprächsrunde zusammen, um über die gesetzlich geregelte Anpassung der Vergütungsstrukturen an die Morbiditätsentwicklung zu beraten.