...damit die Haut atmen kann
KIEL - Alarm. Der Po ist rot. Baby schreit. Die jungen Eltern machen nachts kein Auge zu. Windeldermatitis lautet der Befund des Hautarztes.
Mangelnde Pflege? Dr. Johannes Müller-Steinmann entlastet besorgte Eltern: „Säuglingshaut ist viel sensibler als die Haut von Erwachsenen,” erläutert der Hautarzt aus Kiel. „Sie hat eine deutlich dünnere Hornschicht, neigt zu Rissen und trocknet leichter aus. Außerdem verfügt sie über schwächere Abwehrkräfte, denn die Mikroflora, die Fettproduktion und der pH-Wert sind in den ersten Lebenswochen noch nicht ausbalanciert.”
Daher reagiert Babyhaut vielfach empfindlich auf das feuchtwarme Klima und die Reibung an der Windel und ist anfällig für Infektionen durch Bakterien und Pilze. Besonders häufig werden Babys wund, wenn die stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte zu sich nehmen oder wenn sich die kindliche Verdauung auf feste Nahrung umstellen muss.
Behandlungsbedürftig ist eine mit der Windeldermatitis einhergehende Pilzinfektion. Der Hautarzt verordnet in solchen Fällen ein für Säuglinge geeignetes Antipilzmittel.Doch so weit muß es gar nicht erst kommen. „Mit einer sorgfältig abgestimmten Wundschutzpflege lassen sich Reizungen und Infektionen der Babyhaut vermeiden,” sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann. Er empfiehlt jungen Eltern neben Wasser und Öl zur Reinigung des Pos die gezielte und vorbeugende Wundschutzpflege.
„Bewährt haben sich vor allem pflegende Salben mit Zinkoxyd und Dexpanthenol,” so der Kieler Dermatologe. „Zink wirkt abschwellend auf die Entzündung, Dexpanthenol enthält die Haut aufbauende Stoffe und lindert den Juckreiz.” Wichtig ist nach Müller-Steinmanns Angaben, die Creme nur dünn aufzutragen - damit die Haut auch atmen kann.
Hautarzt-Tipps für Babys Hautpflege
o Frühzeitig auf Rötungen achten!
o Windeln nach dem Einnässen regelmäßig wechseln!
o Luft an den Po lassen! Luftdurchlässige Windeln gebrauchen und das Kind beim Windelwechsel nackt herum krabbeln lassen, wann immer das möglich ist.
o Stark säurehaltige Nahrung und Getränke, vor allem aber Zitrusfrüchte meiden.