Pressemitteilung 06/2023 • 25. Juni: Welt-Vitiligo-Tag Die Weißfleckenkrankheit ist mehr als ein kosmetisches Problem – Betroffene sollten fachärztlichen Rat suchen

BERLIN –

Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) macht anlässlich des Welt-Vitiligo-Tages am 25. Juni auf den hohen Leidensdruck der Menschen aufmerksam, die an der auch als Weißfleckenkranheit bezeichnteten Erkrankung leiden. Vitiligo ist eine chronische Autoimmunerkrankung und kein „kosmetisches Problem“. Betroffene sollten die Erkrankung nicht einfach hinnehmen, sondern eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufsuchen, um sich über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Vitiligo ist eine nicht heilbare Autoimmunerkrankung der Haut, bei der durch den lokalen Verlust des Hautpigments Melanin weiße, sonnenempfindliche Flecken entstehen. Diese können am ganzen Körper auftreten, oftmals auch an mehreren Stellen gleichzeitig. In Deutschland leiden rund 650.000 Menschen an der nicht ansteckenden Erkrankung. Sind sichtbare Hautareale betroffen, kann dies mit starken negativen Effekten auf die Psyche einhergehen und auch soziale Auswirkungen wie Ausgrenzung nach sich ziehen. „Sehr häufig sind Hauterkrankungen, insbesondere an sichtbaren Körperarealen, stigmatisierend für die Betroffenen“, erläutert BVDD- Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski. Um verstärkt auf die belastende Erkrankung aufmerksam zu machen, wurde 2011 der Welt-Vitiligo-Tag am 25. Juni ins Leben gerufen. Die Datumswahl geht auf den Todestag von Michael Jackson zurück, der nach eigenen Angaben an Vitiligo erkrankt war.

Anlässlich des diesjährigen Welt-Vitiligo-Tages rät der BVDD den Betroffenen, bei ersten Anzeichen einer Weißfleckenerkrankung eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufzusuchen. „Bis zur Depigmentierung können wir noch intervenieren“, sagt Dr. von Kiedrowski. Die S1-Leitlinie „Diagnose und Therapie der Vitiligo“ liefert Dermatologinnen und Dermatologen die nötige Entscheidungshilfe, nach welchem Schema, wann welche Therapie eingesetzt werden soll. Zudem wird es zur Dokumentation der Therapieentscheidung in Kürze auch eine entsprechende Checkliste geben.

 

Allerdings zeigen Daten aus der Versorgungsforschung, dass sich Menschen mit Vitiligo häufig nicht in der ärztlichen Versorgung befinden – entweder weil sie sich aufgrund nicht zufriedenstellender Therapieergebnisse aus der Versorgung zurückgezogen haben oder weil sie erst gar keine Fachärztin oder keinen Facharzt aufsuchen. Dabei gibt es inzwischen erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeiten. „Nach jahrelangen, frustrierenden Therapieversuchen konnte dank intensiver Forschung ein immunologischer Ansatz gefunden werden. Aussagen von Hautärztinnen und Hautärzten wie ‚Hier kann ich Ihnen nicht weiterhelfen‘ sollten damit hoffentlich bald der Vergangenheit angehören“, macht Dr. von Kiedrowski Menschen mit Vitiligo Mut, sich in die fachärztliche Versorgung zu begeben.